Suzuki DR-Z4s: Schon beim Start am Ende?

Endlich dachte ich bei der Veröffentlichung der News zur neuen Suzuki DR-Z4S: Endlich wieder eine Reiseenduro im mittleren Motorensegment, Endlich wieder mit einem Gewicht von weit unter 200 kg, Endlich wieder eine kleine Reiseenduro mit Dampf und bekannter Langzeitabenteuer-Haltbarkeit – endlich zu einem ansprechenden Preis? Wirklich?
Die Reise-Elefanten

Moderne Dual-Bikes sind zu Reiseelefanten geworden: schwerer als je zuvor. Schön für die Straße, doch als Offroad-Reisemotorrad einfach zu schwer. Und ich rede hier nicht vom Schotterfahren allein. Mein Referenzbike F800GS von 2012 schafft das auch mit einer Straßenreifenmischung 10/90. Etwas schwammig, aber machbar.

Die großen Enduros von KTM, Yamaha Tenere, Honda Africa Twin oder gar der fahrende Kühlschrank BMW R 1300 GS Adventure würden Enduro-Ausnahmetalente wie Chris Birch oder den Australier Adam Riemann spielend leicht über Stock und Stein manövrieren. Die würden diese Elefanten auf zwei Rädern wie Spielzeuge aussehen lassen. So bin ich aber nicht. Meine Enduro muss im Gelände oft aus der Horizontalen wieder in die Vertikale gebracht werden – inklusive Gepäck. Erinnert ein wenig an Ritter in schweren Rüstungen. Auf dem Boden gelandet, das war’s. Ohne Hilfe oder Arnold Schwarzenegger-Muckis aus Terminator 3: Aufheben nach dem dritten Mal? Ende Gelände!
CFMOTO Lichtblick

Doch mit der CF Moto 450 MT gibt es den ersten wirklichen Lichtblick am Horizont: leichter, kompakter und vor allem ein wahnsinnig stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis im VK von 6.500 Euro. Fernost hat die Marktlücke erkannt. Bravo. Einziger Wermutstropfen: Der Hype um erste (niedrige) Gewichtsangaben zur CF – die Ernüchterung nach den ersten Testfahrten war groß. Wenige Kilogramm ca. 195 fahrfertig sind nicht wirklich ein Leichtgewicht. Dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.
Hurra: Die DR-Z400 ist wieder da
Und dann: Suzuki kündigt die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte DR-Z400 nach über 17 Jahren an. Leistung, Gewicht, legendäre Langlebigkeit und Robustheit als Vorschusslorbeeren setzen die neue Zette ganz oben auf meine Wunschliste Endurokauf. Die Gerüchteküche brodelt heftig. Hoffnungen und Wunschdenken überschlagen sich, mischen sich untrennbar. Rund 7.000 bis 8.000 Euro – das wäre doch ideal. Ja, bitte. Ich stelle mich gern ganz hinten in der Reihe der Kaufinteressenten. Eine Vorbestellung wäre möglich. Ok!
Die Ernüchterung folgt jedoch bei der offiziellen Preisbekanntgabe: rund 10.000 Euro. Geht’s noch? Habt ihr die neuen Player aus China nicht mitbekommen? Das solltet ihr. Mit denen arbeitet ihr in Joint Ventures zusammen. Ich bin bereit für eine Suzuki mehr zu zahlen. Doch die 10 K sind einfach eine Hausnummer zu viel für eine 400er. Dazu kommen die Modelle DR-4S und die Supermoto-Schwester DR-4SM erst am Ende der Saison 2025 zu den deutschen Händlern. Ein Verkaufsknaller wird das auf jeden Fall so nicht.

Meine Einkaufsliste führt die DR-Z4S derzeit definitiv nicht mehr an. Hätte ich mir vielleicht doch noch einmal überlegt, wenn ein ordentliches Fahrwerk verbaut wäre. Standardware – nein, danke.



















